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Führung wird unternehmerischer

Wie gute Führung in der vernetzten Wissensgesellschaft und ihren volatilen Märkten funktioniert, beschreibt Roland Berger-CEO Burkhard Schwenker in seinem Fachbuch von Springer Gabler

Berlin | Heidelberg | Wiesbaden, 6. Februar 2014

Wer hätte vor zehn Jahren gedacht, dass das Internet doch noch den Einzelhandel revolutioniert, grüne Technologien den Wachstumskurs bestimmen und China zur größten Exportnation aufsteigt? Trends und Prognosen sind in einer zunehmend vernetzten Welt nicht mehr verlässlich. Dennoch müssen Top-Manager planen, rechnen und über Investitionen entscheiden. Vor dem Hintergrund von Ungewissheiten, Gegensätzen und Widersprüchen wird gute Führung nach Ansicht von Burkhard Schwenker anspruchsvoller und unternehmerischer. Mindestens ebenso wichtig wie das operative Knowhow der wichtigen Unternehmensprozesse seien Persönlichkeit, Mut, Reflexionsvermögen und ein festes Wertegerüst, erklärt der CEO von Roland Berger im Interview mit Springer für Professionals. In seinem bei Springer Gabler erschienenen Buch "On Good Management" analysiert er umfassend, wie Führung in einer vernetzten Wissensgesellschaft funktioniert.

"Es geht darum, Überzeugungen zu haben und Stellung zu beziehen", betont Schwenker. Denn gerade in einer Welt, in der die Menschen mit zunehmender Ungewissheit ein gesteigertes Bedürfnis nach Sicherheit verspüren, sei es wichtig, Vertrauen zu schaffen. Risiken seien größer, technologische Sprünge dynamischer und globale Verwicklungen komplexer geworden. Kein verantwortungsvoller Manager könne heute mehr garantieren, dass sein Plan über Jahre Bestand hat, niemand könne sich mehr hinter einer Zahl verstecken. Nach Auffassung des Roland Berger-Chefs müsse ein guter Manager stattdessen imstande sein zu erläutern, was seine Überzeugung ist und welches Zukunftsbild er vor Augen hat.

Individualität und Glaubwürdigkeit seien wichtig: "Eben weil durch weltweite Vernetzung und Komplexität die Berechenbarkeit sinkt, ist es wichtig, dass Führungskräfte ein eigenes Bild der Zukunft entwickeln, statt Trends hinterherzulaufen. Dazu brauchen sie unternehmerisches Gespür, Reflexionsfähigkeit und die Bereitschaft, interdisziplinär zu denken." Für Schwenker heißt das, betriebs- und volkswirtschaftliches mit gesellschafts- und geopolitischem Denken zu verbinden und aus diesem Gesamtbild Entscheidungen abzuleiten. Führung werde damit wieder direkter und persönlicher: "Weniger technokratisch, sondern näher am Menschen, näher am Geschäft, an den Kunden, an Technologien. Kurz: Führung wird unternehmerischer!"

Der Springer Gabler-Autor betont aber auch, dass Reflexionsvermögen, Mut zur eigenen Meinung und interdisziplinäres Denken nicht von allein entstünden. Seiner Meinung nach müsse das Studium wieder breiter angelegt werden: "Theorien, philosophische Grundlagen, analytische Denkmodelle müssen mehr Raum bekommen – an den Hochschulen genauso wie in der betrieblichen Weiterbildung." Darüber hinaus müssten Unternehmen schon bei der Auswahl von Nachwuchsführungskräften anders vorgehen. Der optimierte Lebenslauf mit kurzen Studienzeiten, Praxiswissen und passenden Praktika sei nur die eine Seite der Medaille: "Auf der anderen Seite stehen 'Ecken und Kanten' sowie Erfahrungen aus anderen Disziplinen und Lebenswelten, die für die Herausbildung einer Führungspersönlichkeit mindestens ebenso wichtig sind."

Professor Dr. Burkhard Schwenker ist CEO von Roland Berger Strategy Consultants und Chairman der Roland Berger School of Strategy and Economics. Er lehrt außerdem Management an der HHL Leipzig Graduate School of Management. Mario Müller-Dofel ist Wirtschaftsjournalist und Kommunikationscoach. Er ist der Gründer der DIALEKTIK for Business in Frankfurt am Main.

Bild: Coverabbildung des Fachbuchs "On Good Management" von Springer Gabler | © Springer

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