Gesund trotz Nachtdienst
Jubiläumskongress Pflege von Springer Medizin am 30. und 31. Januar in Berlin: verschiedene Schichtdienstmodelle | Unterschätzte Gefahr: zu viele Nachtdienste hintereinander und zu wenig Pausen | Pressekonferenz am 29. Januar: E-Health-Gesetz und elektronische Gesundheitskarte
Berlin | Heidelberg, 14. Januar 2015
Die Gestaltung des Nachtdienstes sollte sich mehr an arbeitswissenschaftlichen Empfehlungen orientieren. Dafür plädiert der Pflegepädagoge Jörg Schmal im Vorfeld des Kongresses Pflege, der am 30. Januar 2015 zum 20. Mal in Berlin seine Pforten öffnet. „Das bedeutet zum Beispiel nicht mehr als drei Nachtdienste hintereinander, regelmäßige Pausen während der Nacht und vorwärts rotierende Schichtdienstmodelle, also vom Früh- über den Spät- zum Nachtdienst“, so Schmal, der an der Gesundheitsakademie Bodensee-Oberschwaben in Weingarten tätig ist und bei Springer Medizin in diesem Jahr ein Buch zum Thema veröffentlicht. „Gesund trotz Nachtdienst“ heißt sein Workshop auf dem Kongress von Springer Medizin, der durch weitere Vorträge zu Strategien im Umgang mit Nachschichtarbeit ergänzt wird.
„Die gravierenden gesundheitlichen Folgen werden oft noch unterschätzt“, betont Schmal. Pflegende, die im Nacht- und Schichtdienst arbeiten, sind anfälliger für Herz-Kreislauf-, Stoffwechsel- und Magen-Darm-Erkrankungen, für Schlafstörungen und Burnout und haben sogar ein erhöhtes Krebs- und Sterberisiko. Einmal abgesehen von der erhöhten Unfallgefahr durch Schlaf- und Konzentrationsmangel während und nach den Nachtdiensten. Doch nur etwa ein Viertel der in der Nacht Pflegenden nimmt eine Pause in Anspruch, wie unlängst eine Studie der Universität Witten/Herdecke offenbarte. Pausen sind häufig gar nicht möglich, weil 72 Prozent der Pflegefachkräfte nachts alleine für die Patienten zuständig sind. Und noch immer werden in vielen Krankenhäusern Dauernachtwachen eingesetzt – für Arbeitgeber und Arbeitnehmer oft eine bequeme Lösung.
„Die Pflegefachkräfte sollten Gelegenheit bekommen, verschiedene Schichtdienstmodelle kennenzulernen“, empfiehlt der Pflegepädagoge Schmal. Und sie sollten in Fortbildungen vor allem sich selber kennenlernen: Welcher Chronotyp bin ich – Eule oder Lerche? Welcher Schlaftyp bin ich, zum Beispiel Kurz- oder Langschläfer, und wie sieht meine persönliche Schichtdiensttoleranz aus? „Hier gilt es, das Bewusstsein der Pflegenden zu schärfen“, so Schmal.
Neben Nachtdienstarbeit stehen weitere Themen auf dem Programm, wie zum Beispiel Konzepte zur Personalplanung, Patienten mit Demenz im Akutkrankenhaus, kultursensible Gesundheitsversorgung oder neue Hierarchien in der Pflege. Juristische Fachveranstaltungen widmen sich rechtlichen Fragen zur schlanken Dokumentation, zu Qualitätsprüfungen und zu den Auswirkungen des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs.
Die Pressekonferenz am 29. Januar wird sich um die Themen E-Health-Gesetz und elektronische Gesundheitskarte drehen – namhafte Vertreter von Pflegeverbänden, Ärzteschaft, Gesundheitspolitik und Verbraucherschutz stellen ihre kontroversen Standpunkte vor. Mehr Informationen zum Kongress finden Sie hier.
Kongressorganisation und Anmeldung:
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