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Wem gehört die Heimat?

Beiträge der politischen Psychologie zu einem umstrittenen Phänomen

  • Book
  • © 1995

Overview

Part of the book series: Politische Psychologie (POLPSY, volume 1)

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Table of contents (23 chapters)

  1. Über die scheinbare Selbstverständlichkeit eines Gegenstandes Wem gehört die Heimat — in Politik und Politischer Psychologie?

  2. Theoretische Perspektiven: Heimat und Politische Psychologie

  3. Geschichtlichkeit und Perspektivität von Heimat: Struktur und Funktion einer Orientierung auf Heimat, der kulturelle Gestaltungsprozeß von Heimat und seine Grenzen

  4. Vom Nationalstaat zum demokratischen Verfassungsstaat: Kollektive Identitätsbildung unter den Bedingungen vielfältiger Lebensformen und universalistischer Prinzipien

Keywords

About this book

1. Die Zeichen von Krieg, Vertreibung und Flucht, die heute unsere Nachrich­ ten aus Osteuropa beherrschen, verleihen dem Thema dieses Bandes eine grauenhafte Aktualität. Das halbe Jahrhundert gepanzerter Ordnung nach dem Zweiten Weltkrieg hatte fast vergessen lassen, welche Gewalt die unter­ drückten Konflikte um Lebensformen und Territorien behalten; wie erbittert sie als Kampf um ethnische oder nationale Identität erlebt und geführt wer­ den. Es ist wie ein Blick in die brutale Vorgeschichte des Heimatphänomens, dessen materielle Dynamik durch den hegemonialen Fortschritt von Industrie und Weltmarkt - für unsere Weltgegend jedenfalls - gebändigt schien. Der säkulare Modemisierungsprozeß zerstört ja mit dem Zwang zu Indu­ strialisierung und Weltmarktanpassung unaufhaltsam und unumkehrbar die traditionalen Grundlagen von regionalen Kulturen, von Gemeinschaftlichkeit und kollektiver Identität; wir sahen und sehen fortgesetzt diesen lebensweltli­ chen Strukturwandel, in dem das Materiale der Heimat untergeht. Den ge­ schichtlichen Individualitäten der Landschaft, der agrarischen, handwerkli­ chen und auch industriellen Arbeitsformen, der Bauformen, der familialen Muster, schließlich der Mentalitäten und Sprachformen wird-im Zuge einer Subsumption unter das Allgemeine des globalen Verwertungsprozesses-ihr Eigensinn genommen. Aber ist es nicht so, daß gerade an diesem Eigenen - Sehnsucht wie Haß stiftend - in unserer Kindheit sich eine psychosoziale Disposition bildete, die unser Wesen durchprägt, in die wir immer schon ver­ setzt sind und die uns nur im nachhinein - in der Bewußtseinsaufgabe, unser Erleben zu reflektieren - zugänglich wird. So ist Heimat das dem Einzelnen zugefügte Eigene, dem er sich affirmativ oder kritisch, getrieben odersublimierend widmen oder entziehen kann.

Bibliographic Information

  • Book Title: Wem gehört die Heimat?

  • Book Subtitle: Beiträge der politischen Psychologie zu einem umstrittenen Phänomen

  • Editors: Wilfried Belschner, Siegfried Grubitzsch, Christian Leszczynski, Stefan Müller-Doohm

  • Series Title: Politische Psychologie

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97251-4

  • Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften Wiesbaden

  • eBook Packages: Springer Book Archive

  • Copyright Information: Springer Fachmedien Wiesbaden 1995

  • Softcover ISBN: 978-3-322-97252-1Published: 23 August 2014

  • eBook ISBN: 978-3-322-97251-4Published: 21 November 2013

  • Edition Number: 1

  • Number of Pages: 263

  • Number of Illustrations: 7 b/w illustrations

  • Topics: Social Sciences, general

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