Tabu und Tabubruch

1. Front Matter

   Pages 1-14

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2. Geschichtskonstruktionen ohne Verdrängung?

   1. Säkulare Tabus und die Probleme ihrer Darstellung Thesen zur Eröffnung der Diskussion

      • Hartmut Eggert

      Pages 15-24

   2. Zwischen Tabuisierung und deren Überwindung. Zum Friedenspreis des deutschen Buchhandels und seiner Tradition

      • Joanna Jabłkowska

      Pages 25-42

   3. „Etwas bis zur Vergasung tun“ — Sprachtabu als kollektive Trauerarbeit?

      • Cornelia Müller

      Pages 43-62

   4. Gedächtnisarchäologie. Die Stadt Danzig/Gdańsk bei Stefan Chwin

      • Janusz Golec

      Pages 63-72

   5. Geschichten ohne Vorgeschichte: Leid und Schuld in deutschen Erlebnisberichten von der Flucht 1945

      • Wieńczysław A. Niemirowski

      Pages 73-84

   6. Darf die polnische Mutter erotisch sein? Der Skandal um den Fernsehfilm „Boża podszewka“

      • Izabella Golec

      Pages 85-95

3. Ästhetik der Leiblichkeit

   1. Zur Tabuisierung der Sexualität in den literarischen Texten der deutschen Aufklärung

      • Tadeusz Namowicz

      Pages 97-114

   2. „Eine kleine, sehr unabhängige Novelle.“ Thomas Manns Erzählung Wälsungenblut und das Tabu der Geschwisterliebe

      • Irmela von der Lühe

      Pages 115-129

   3. Der späte Prozeß über ‚Entartete Kunst‘. Zum Skandal um Die Blechtrommel in den sechziger Jahren

      • Hartmut Eggert

      Pages 131-140

   4. „Butts“- Lästerung. Über den Sinn des profanen Tabubruchs in Der Butt von Günter Grass

      • Marek Dziuba

      Pages 141-149

   5. Von der Vergänglichkeit der Tabus. Über Happenings, den Wiener Aktionismus und das Orgien Mysterien Theater

      • Hans Richard Brittnacher

      Pages 151-176

4. Schreiben unter totalitärer Herrschaft

   1. „Wer den Führer so liebt wie wir, der braucht vor keinem Wort Angst zu haben“. Zur Funktion des politischen Tabu in Hans Christoph Kaergels Schlesische Dichtung der Gegenwart

      • Wojciech Kunicki

      Pages 177-212

   2. Tabu: Anpassung. Zu Günter de Bruyns Autobiographie Vierzig Jahre

      • Halina Ludorowska

      Pages 213-226

   3. Herta Müller: Tabubruch als Schreibprinzip

      • Ute Speck

      Pages 227-240

5. Back Matter

   Pages 241-241

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Die Moderne hat den Tabubruch zum ästhetischen Mittel erhoben; seine Ritualisierung als Legitimation der Autonomie von Kunst macht ihn - wiederum - in liberalen Gesellschaften obsolet. Bei der Auseinandersetzung deutscher und polnischer Germanisten mit diesem Phänomen zeigten sich überraschende Differenzen wissenschaftlicher Wertsetzungen: Im Blick auf deutsche und polnische Gedächtnisarchäologie (Holocaust, Vertreibung, Unterdrückung) suchen polnische Germanisten vorrangig politische Tabuzonen auf, während ihre deutschen Kollegen das Thema überwiegend mit Poetologien der Leiblichkeit (Sexualität, körperliche Gewalt) besetzen, sowie den ästhetischen Strategien der Moderne (Metapher/Metonymie, Verfremdung/Schock) nachspüren.

• 20. Jahrhundert
• Germanist
• Metapher
• Metonymie
• Moderne
• Poetologie
• Thema

Hartmut Eggert, Professor für Deutsche Philologie, FU Berlin; Dr.habil. Janusz Golec, Leiter der Deutschen Abteilung, Marii Curie-Sklodowskiej Universytet Lublin

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