Wem gehört die Heimat?

1. Front Matter

   Pages 1-11

   PDF

2. Über die scheinbare Selbstverständlichkeit eines Gegenstandes Wem gehört die Heimat — in Politik und Politischer Psychologie?

   1. Über die scheinbare Selbstverständlichkeit eines Gegenstandes Wem gehört die Heimat — in Politik und Politischer Psychologie?

      • Helmut Moser

      Pages 13-19

3. Theoretische Perspektiven: Heimat und Politische Psychologie

   1. Front Matter

      Pages 21-21

      PDF

   2. Wem gehört die Heimat?

      • Ina-Maria Greverus

      Pages 23-39

   3. Zum Problem des Politischen in einer Politischen Psychologie

      • Alfred Krovoza

      Pages 41-59

4. Geschichtlichkeit und Perspektivität von Heimat: Struktur und Funktion einer Orientierung auf Heimat, der kulturelle Gestaltungsprozeß von Heimat und seine Grenzen

   1. Front Matter

      Pages 61-61

      PDF

   2. Heimat und Kontinuität Von der Heimat zu dem Ort, worin noch niemand war

      • Ansgar Häfner

      Pages 63-68

   3. Nun Ade, du mein lieb Heimatland … Überlegungen zur Heimat als Grenzbegriff

      • Brigitte Rauschenbach

      Pages 69-79

   4. Heimat als ein Resultat von Sozialisation — Versuch einer nicht-ideologischen Bestimmung

      • Hans-Joachim Busch

      Pages 81-86

   5. Heimat in ökopsychologischer Sicht

      • Gerhard Winter

      Pages 87-94

   6. Anmerkungen zum Heimatbegriff

      • Wilfried Belschner

      Pages 95-105

   7. Gerechte Heimat für alle?

      • Rainer Krüger

      Pages 107-117

   8. Heimat als Gefahr? Probleme der Regionalentwicklung im Ruhrgebiet

      • Rainer Danielzyk, Ilse Helbrecht

      Pages 119-128

   9. Regionalbewußtsein als regionale, kollektive Identität

      • Richard Pieper

      Pages 129-138

5. Vom Nationalstaat zum demokratischen Verfassungsstaat: Kollektive Identitätsbildung unter den Bedingungen vielfältiger Lebensformen und universalistischer Prinzipien

   1. Front Matter

      Pages 139-139

      PDF

   2. Nur neue Innerlichkeit — oder: Ein radikalisiertes Bedürfnis nach Heimat

      • Arnold Schmieder

      Pages 141-149

   3. Über kollektive Identifizierungen: die Nation

      • Thanos Lipowatz

      Pages 151-159

   4. Die Verwestlichung der Bundesrepublik durch die 45er- und durch die 68er-Generation

      • Heinz Bude

      Pages 161-166

   5. Heimat und Familie in der Erinnerung prominenter Zeitgenossen: Eine Studie zur Anthologie „Mein Elternhaus“ von Rudolf Pörtner

      • Rainer Krieger

      Pages 167-182

   6. Heimatlosigkeit und die Flüchtigkeit der Bilder

      • Thomas Kleinspehn

      Pages 183-190

1. Die Zeichen von Krieg, Vertreibung und Flucht, die heute unsere Nachrich­ ten aus Osteuropa beherrschen, verleihen dem Thema dieses Bandes eine grauenhafte Aktualität. Das halbe Jahrhundert gepanzerter Ordnung nach dem Zweiten Weltkrieg hatte fast vergessen lassen, welche Gewalt die unter­ drückten Konflikte um Lebensformen und Territorien behalten; wie erbittert sie als Kampf um ethnische oder nationale Identität erlebt und geführt wer­ den. Es ist wie ein Blick in die brutale Vorgeschichte des Heimatphänomens, dessen materielle Dynamik durch den hegemonialen Fortschritt von Industrie und Weltmarkt - für unsere Weltgegend jedenfalls - gebändigt schien. Der säkulare Modemisierungsprozeß zerstört ja mit dem Zwang zu Indu­ strialisierung und Weltmarktanpassung unaufhaltsam und unumkehrbar die traditionalen Grundlagen von regionalen Kulturen, von Gemeinschaftlichkeit und kollektiver Identität; wir sahen und sehen fortgesetzt diesen lebensweltli­ chen Strukturwandel, in dem das Materiale der Heimat untergeht. Den ge­ schichtlichen Individualitäten der Landschaft, der agrarischen, handwerkli­ chen und auch industriellen Arbeitsformen, der Bauformen, der familialen Muster, schließlich der Mentalitäten und Sprachformen wird-im Zuge einer Subsumption unter das Allgemeine des globalen Verwertungsprozesses-ihr Eigensinn genommen. Aber ist es nicht so, daß gerade an diesem Eigenen - Sehnsucht wie Haß stiftend - in unserer Kindheit sich eine psychosoziale Disposition bildete, die unser Wesen durchprägt, in die wir immer schon ver­ setzt sind und die uns nur im nachhinein - in der Bewußtseinsaufgabe, unser Erleben zu reflektieren - zugänglich wird. So ist Heimat das dem Einzelnen zugefügte Eigene, dem er sich affirmativ oder kritisch, getrieben odersublimierend widmen oder entziehen kann.

• Gewalt
• Identität
• Kindheit
• Krieg
• Kultur
• Lebenswelt
• Nation
• Struktur
• Strukturwandel

Policies and ethics