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Handbuch Strafvollzugsarchitektur

Parameter zeitgemäßer Gefängnisplanung

  • Book
  • © 2009

Overview

  • alle Aspekte für die Planung einer modernen Strafvollzugsanstalt
  • neutrale Fotos und Zeichnungen zur besseren Illustration
  • langjährige Recherche und Praxis der Autorin im Beratungs- u. Planungsbereich
  • 5947 Accesses

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Table of contents (9 chapters)

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About this book

Es gibt eine weit verbreitete Tendenz, Strafvollzugssysteme anhand von Ober?ächen- Phänomenen zu beurteilen: Essensqualität, Möglichkeiten des Fernseh-Empfangs und ähnliches. Solche Betrachtungsweisen gehen jedoch am Wesen und am Ernst der Freiheitsstrafe vorbei. Unsere Möglichkeiten, sich aus sich selbst heraus zu ändern, sind ziemlich begrenzt. Die Chancen der Gestaltung unseres Lebens liegen vor allem darin, dass wir uns für eine Umgebung und eine Lebensgestaltung (Menschen, Orte, Tätigkeiten …) entscheiden, die zu uns passt. Gefängnis nimmt uns diese Möglichkeiten weitgehend. Man ist nicht dort, wo man sein will, sondern dort, wo man nicht sein will. Man hat keine oder nur sehr eingeschränkte Kontaktmöglichkeiten zu den Menschen, die einem wichtig und wertvoll sind und befindet sich in einer Zwangsgemeinschaft mit Menschen, die man sich nicht aussuchen konnte. Aus psychoanalytischer Sicht besteht der grundlegende Konflikt in unserer Kultur zwischen Liebe (Bindung, Altruismus, Vereinigung) und Autonomie (Selbstidentität, Selbstbestimmung und Selbstbezogenheit). Das Gefängnis ächtet beide Gru- bedürfnisse, sowohl das nach Bindung als auch das nach Selbstbestimmung. Aktuelle Forschungsergebnisse der Neurobiologie gehen in eine ähnliche Richtung: Die Umwelterfahrungen eines Menschen wirken formend auf die Struktur und Funktionsweise seines Hirns ein (Neuro-Plastizität – es gilt: use it or loose it).

Authors and Affiliations

  • Bundesministeriums für Justiz, Wien, Germany

    Andrea Seelich

About the author

Andrea Seelich, geb. 1969, studierte Architektur in Prag und spezialisierte sich danach auf den Bereich der Strafvollzugsarchitektur. Die so gewonnenen praktischen Erfahrungen ergänzte sie mit einem interdisziplinären Doktorat (Kriminologie – Strafvollzugskunde - Architektur) an der TU Wien. Sie arbeitet als Architektin und Konsulentin des Bundesministeriums für Justiz in Wien.

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