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Organisationsberatung, Supervision, Coaching - Call for Papers: Digitale Transformation in Organisationen

Digitalisierung hat sich in Organisationen zum Dauerthema entwickelt. Schon mehrfach hat die OSC sich mit den Auswirkungen beschäftigt. Das OSC-Heft 4/2022 hat die Auswirkungen der Digitalisierung auf virtuelles Arbeiten und Führung auf Distanz beleuchtet. „Digitalisierung in der Beratung“ lautete der Titel von OSC-Heft 1/2023.

Das aktuelle Themenheft „Digitale Transformation in Organisationen“ nimmt eine breitere organisationale Perspektive ein:

  • Wie transformiert Digitalisierung Organisationen? 
  • Wie gestalten Organisationen die damit verbundenen Change-Prozesse?
  • Welche neuen Formen von Kooperation bilden sich dadurch heraus? 
  • Wie kann digitale Arbeit gut gestaltet werden?

Digitalisierung ist ein Querschnittsthema, das alle Funktionsbereiche und Prozesse in Organisationen grundsätzlich transformiert – von der Produktion bis zum Human Resource Management, von den Kern- bis zu den Unterstützungsprozessen. Auch das People Management und die Beratung sind davon nicht ausgenommen: Von der Personalauswahl über die Arbeitsgestaltung, die Zusammenarbeit in Organisationen, Führung, Personalentwicklung und -beurteilung bis hin zur Organisationsentwicklung sind alle Bereiche von der Digitalisierung betroffen. Spätestens seit der Veröffentlichung von ChatGPT im November 2022 ist die Künstliche Intelligenz aus Unternehmen nicht mehr wegzudenken. Die KI-Ausgaben von Unternehmen haben sich zwischen 2013 und 2022 mehr als verzehnfacht (Maslej et al. 2023).

Organisationen müssen sich mit den technologischen Entwicklungen und deren nur teilweise absehbaren Auswirkungen auseinandersetzen und sich positionieren. Neuen Möglichkeiten stehen Skepsis und Vorbehalte gegenüber. Nicht alles, was machbar erscheint, ist letztlich sinnvoll oder findet Akzeptanz. Nicht zuletzt stehen Fragen des Datenschutzes und der Ethik auf der Agenda.

Organisationen gehen diese Transformation mehr oder weniger strategisch an: Sie entwickeln Digitalisierungsstrategien, setzen zentrale Stabstellen oder cross-funktionale Teams ein, die diese umsetzen sollen, und schreiben Stellen wie „Digital Transformation Manager“ oder „Digital Transformation Specialist“ aus, für die ein unternehmerisches Verständnis der Zusammenhänge zwischen Business, IT & Digitalisierung sowie Erfahrung in der Umsetzung von Transformationsprojekten gefordert wird.

Aus wissenschaftlicher Perspektive betrachtet geraten etliche altbekannte, aber auch neue Fragestellungen in den Blick. So ist das Thema einer soziotechnischen Systemgestaltung ein arbeitspsychologischer Klassiker, der wieder stark an Relevanz gewonnen hat, z.B.:

  • Wie kann digitale Arbeit so gestaltet werden, dass Gesundheit und Wohlbefinden aufrechterhalten werden? 
  • Wie verändert sich Kooperation, wenn in Teams nicht mehr nur Menschen miteinander, sondern auch mit Robotern und mit KI-basierten Agenten zusammenarbeiten? 
  • Wie kann KI bei Entscheidungsprozessen (von der Reaktorsicherheit bis zur Personalauswahl) sinnvoll eingesetzt werden?

Medienpsychologische Erkenntnisse über die Gestaltung von Kommunikationsarrangements wurden zu Beginn der Coronapandemie wenig rezipiert, auch wenn sich dies inzwischen geändert hat:

  • Wie kann das Wissen um förderliche Gestaltung von Online-Kooperation und digitalem Lernen in die Praxis einfließen?

Nicht zuletzt stellt sich die Frage:

  • Inwieweit können etablierte Konzepte aus der Change-Literatur (z.B. resistance to change, Oreg et al. 2011; Change-Phasen) für die digitale Transformation genutzt werden oder inwiefern sind z.B. Konzepte aus der Technologieübernahme und -verbreitung (Hanelt et al. 2021) nötig, um den Spezifika der digitalen Transformation gerecht zu werden (z.B. augmentation-automation-paradox, Raisch & Krakowski 2021)?

Die OSC wendet sich an praktisch interessierte Wissenschaftler:innen und wissenschaftlich interessierte Praktiker:innen.

Das Themenheft lädt empirische und/oder theoretische Hauptbeiträge, Praxisberichte und Fallstudien sowie Diskurs-Beiträge zu den oben genannten Themenfeldern ein.

Genauere Hinweise zu den verschiedenen Beitragsarten finden sich in den Autorenhinweisen (this opens in a new tab).

Die Frist für die Einreichung von Beiträgen für das Themenheft „Digitale Transformation in Organisationen“ ist der 01.04.2024.


Kontakt:

Prof. Dr. Silja Kotte, Technische Hochschule Aschaffenburg: silja.kotte@th-ab.de (this opens in a new tab)

Thomas Webers: info@thomas-webers.de (this opens in a new tab)   


Literatur


Hanelt, A., Bohnsack, R., Marz, D., & Antunes Marante, C. (2021). A systematic review of the literature on digital transformation: Insights and implications for strategy and organizational change. Journal of Management Studies, 58(5), 1159-1197.

Maslej, N, Fattorini, L., Brynjolfsson, E., Etchemendy, J., Ligett, K., Lyons, T., Manyika, J., Ngo, H., Niebles, J. C., Parli, V., Shoham, Y., Wald, R., Clark, J., & Perrault, R. (2023). The AI Index 2023 Annual Report. AI Index Steering Committee, Institute for Human-Centered AI, Stanford University, Stanford, CA.

Oreg, S., Vakola, M., & Armenakis, A. (2011). Change recipients’ reactions to organizational change: A 60-year review of quantitative studies. Journal of Applied Behavioral Science, 47(4), 461-524.

Raisch, S., & Krakowski, S. (2021). Artificial intelligence and management: The automation–augmentation paradox. Academy of Management Review, 46(1), 103-128.

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