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Unternehmensnachfolge: Warum nicht die Tochter?

Wie weibliche Nachfolge gelingt und Unternehmen erfolgreich verändert, zeigen Springer Gabler-Autorinnen | 28 Porträts geben Einblick in die Führungsstrategien von Deutschlands erfolgreichsten Familienunternehmerinnen

Wiesbaden, 13. November 2014

© Springer„Viele Jahre meines Lebens verbrachte ich bei meiner Großmutter Käthe Ahlmann. Sie war mein Vorbild und sagte mir, wenn ich wirklich etwas will, dann schaffe ich es auch“, erzählt Rosely Schweizer im Geleitwort des gerade bei Springer Gabler erschienenen Buchs Töchter im Familienunternehmen. Schweizer hat es geschafft: Seit 2007 ist die älteste Tochter von Rudolf-August Oetker Beiratsvorsitzende der Oetker-Gruppe. Doch damit ist sie nach wie vor eine Ausnahme, sagt Kerstin Ott im Interview mit dem Wissensportal Springer für Professionals: „Ein Kulturwandel hat zwar eingesetzt, ist jedoch noch ganz am Anfang.“ Die dem Buch zugrunde liegende Studie, die Ott gemeinsam mit Daniela Jäkel-Wurzer im Rahmen ihrer Initiative generation töchter durchgeführt hat, zeigt: Nur 35 Prozent der befragten Nachfolgerinnen haben Brüder, von denen 70 Prozent jünger als sie selbst sind. Demnach konnten sich Töchter in der Familiennachfolge gegen ihre männlichen Konkurrenten meist nicht durchsetzen. Dennoch sind sie für die beiden Autorinnen keine Notlösungen: „Alle weiblichen Nachfolgerinnen sind sehr qualifiziert und erfolgreich.“ Mit ihrem Buch machen Jäkel-Wurzer und Ott Töchtern Mut, sich der Herausforderung Nachfolge zu stellen.

„Die Zahl der Übernahmen von Familienunternehmen durch Töchter steigt zwar, meist aber kommen sie nur dann zum Zug, wenn es keine Brüder oder männliche Konkurrenten gibt“, beschreibt Kerstin Ott den Status quo. Dabei sollte nach Ansicht der Autorin im Interesse des Unternehmens das Familienmitglied übernehmen, das hinsichtlich Motivation und Qualifikation am besten geeignet ist – unabhängig vom Geschlecht. Im Sinne einer offenen Unternehmenskultur könne sich eine weibliche Nachfolge in Zeiten der Generation Y sogar positiv auswirken, führt Daniela Jäkel-Wurzer fort: „Töchter führen anders und verändern die Unternehmen in charakteristischer Weise. Sie lösen den oft noch patriarchalisch geprägten Führungsstil der Väter ab und delegieren weitaus mehr.“ Dies geschehe nicht zuletzt aus praktischen Gründen: Um Beruf und Familie zu vereinbaren, machen sich Töchter in bestimmten Bereichen eher entbehrlich. Die Folge: Mitarbeiter werden stärker in Entscheidungen einbezogen und erhalten mehr Kompetenzen.

Töchter stehen zunächst vor ähnlichen Herausforderungen wie Söhne, so Jäkel-Wurzer weiter: „Sie müssen neue Strukturen etablieren, die das Unternehmen zukunftsfähig machen, sich den Rückhalt der Familie sichern und die Mitarbeiter für den Veränderungsprozess ins Boot holen.“ Der Studie zufolge führen Nachfolgerinnen oft eine längere Zeit gemeinsam mit ihrem Vater im Tandem. Das bringe zwar Vorteile wie zum Beispiel das Nutzen der Netzwerke des Vaters, aber auch die Gefahr, den Absprung zu verpassen. Für Töchter sei es daher entscheidend, mit dem Vater auf Augenhöhe zu kommen, den eigenen Führungsstil zu finden und die Übernahme konsequent durchzusetzen. Wichtig sei darüber hinaus ein gemeinsam gestalteter und verabschiedeter Fahrplan, in dem die Übergabe der Aufgaben und die finale Übernahme geklärt sind: „Ein Aspekt der besonders wichtig wird, wenn der Vater, allen Abmachungen zum Trotz, nicht loslassen kann und will.“

Die dem Buch zugrunde liegende Studie Weibliche Unternehmensnachfolge - gestern – heute – morgen ist eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme der Töchterrollen in Familienunternehmen. Jäkel-Wurzer und Ott reisten vier Monate durch Deutschland, Österreich und die Schweiz und sprachen mit Nachfolgerinnen aller Unternehmensgrößen und Branchen. Die für das Buch ausgewählten 28 Porträts geben Einblick in die Führungsstrategien der erfolgreichsten Familienunternehmerinnen und zeigen, wie Firmen von einer weiblichen Nachfolge profitieren können.

Dr. Daniela Jäkel-Wurzer studierte Soziologie und Psychologie in Jena und Siena und promovierte zur weiblichen Nachfolge in Familienunternehmen. Seit 2007 ist sie als Beraterin für Unternehmerfamilien tätig.

Kerstin Ott studierte Betriebswirtschaftslehre in Nürnberg, New York und Stockholm. Sie ist seit 2002 selbstständige M&A-Beraterin und hat zahlreiche Unternehmensnachfolgen begleitet.

Daniela Jäkel-Wurzer | Kerstin Ott
Töchter im Familienunternehmen
Wie weibliche Nachfolge gelingt und Familienunternehmen erfolgreich verändert

2014, 193 S., 240 Abb. in Farbe
Hardcover € 39,99 (D) | € 41,11 (A) | sFr 50,00 (CH)
ISBN 978-3-662-44332-3
Auch als eBook verfügbar

Bild: Coverabbildung des neuen Buchs Töchter im Familienunternehmen von Springer Gabler | © Springer

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