skip to context

Markenpiraterie: Mehr als nur direkter Umsatzverlust

Springer Gabler-Buch zeigt, wie Unternehmen sich effizient vor finanziellen Verlusten und langfristigen Imageschäden durch Plagiate schützen können

Wiesbaden, 04. November 2014

© SpringerStudien der Internationalen Handelskammer (ICC) zufolge wird sich der ökonomische und soziale Schaden durch Produktfälschungen 2015 auf mehr als 1,7 Billionen US-Dollar summieren und in den G-20-Staaten jährlich 2,5 Millionen Arbeitsplätze gefährden. Durch den technischen Produktionsfortschritt und die Globalisierung stellen Marken- und Produktpiraterie ein wachsendes ökonomisches Risiko für Volkswirtschaften, Unternehmen und Verbraucher dar. Doch das ist noch nicht alles, warnt Klaus Michael Grigori. Im Interview mit dem Wissensportal Springer für Professionals erklärt der Experte, warum Marken durch Plagiate nicht nur direkten wirtschaftlichen Schaden nehmen und mit welchen Maßnahmen Unternehmen auch langfristige Risiken wie zum Beispiel Preisverfall und Imageverlust vermeiden können. In seinem bei Springer Gabler erschienenen Fachbuch Prävention und Bekämpfung von Marken- und Produktpiraterie nennt Grigori Maßnahmen und Beispiele aus der Praxis, die neben den gesetzlichen und technischen Möglichkeiten zeigen, wie Unternehmen systematisch gegen Fälschungen vorgehen können.

„Der direkte finanzielle Verlust durch den entgangenen Umsatz ist in vielen Fällen der kleinere Anteil am Schaden für den betroffenen Rechteinhaber“, erklärt Klaus Michael Grigori. Eine wesentlich stärkere negative Auswirkung auf das Originalprodukt und die Marke hätten die kollateralen Effekte. So könne zum Beispiel ein langfristiger Preisverfall bei der Originalware entstehen, da die Fälschungen im Regelfall zu günstigeren Konditionen angeboten werden. Auch könne mit dem Verlust der Exklusivität ein Rückgang der Nachfrage einhergehen – ein Risiko, das insbesondere bei hochpreisigen Modeartikeln und Accessoires bestehe: „Wenn viele Personen ein bestimmtes Accessoire besitzen, wird ein ‚echter‘ Kunde, welcher eigentlich bereit ist, die Originalware zu kaufen, gegebenenfalls davon absehen, weil diese kein Alleinstellungsmerkmal mehr darstellt.“ Ein Imageschaden entsteht nach Meinung des Autos vor allem dann, wenn die Fälschung nicht als solche erkannt wird. Die minderwertige Qualität des Plagiates bewirke dann einen Vertrauensverlust beim Kunden und einen langfristigen Schaden für das Markenimage.

Um diese Risiken nachhaltig und effektiv einzudämmen, ist ein ganzheitlicher Ansatz notwendig, so Grigori weiter: „Rechtliche Schritte sollten Teil der Gegenmaßnahmen sein, jedoch nicht allein dastehen. Denn der Einsatz juristischer Mittel dient oft nur der ‚symptomatischen‘ Bekämpfung der Marken- und Produktpiraterie.“ Das Konzept müsse bereits präventiv in der Produktentstehung ansetzen, um über die Produktions- und Logistikkette beim Verbraucher zu enden. Organisatorische Maßnahmen wie der Schutz der Markenrechte und Patente sowie ein konsequenter Informations- und Know-how-Schutz sollten von produktbezogenen, technischen Maßnahmen wie dem Einsatz von Sicherungstechnologien und Überwachungs- und Identifikationsmechanismen flankiert werden. Nicht zu vernachlässigen seien darüber hinaus die politischen Werkzeuge, die sowohl unternehmensintern als auch extern in der Verbands- und Lobbyarbeit eingesetzt werden sollten: „Es ist markenpolitisch wichtig, die registrierten Schutzrechte konsequent durchzusetzen, um die Fronten grundsätzlich zu klären.“ Dabei erzielte juristische Erfolge sollten medienwirksam in die Öffentlichkeit getragen werden, empfiehlt der Autor: „Gerade in Regionen mit weniger gefestigten legislativen Strukturen machen solche Erfolge anderen betroffenen Unternehmen Mut, selbst gegen Fälscher vorzugehen und schrecken außerdem potentielle Fälscher ab.“

Klaus Michael Grigori ist Maschinenbau- und Wirtschaftsingenieur und hat sich auf die Themen Produkt- und Markenschutz, Krisenmanagement sowie Unternehmenssicherheit spezialisiert. Fachliche Expertise sammelte er bei führenden Halbleiter- und Elektrokonzernen. Durch sein Mitwirken in Verbänden und Arbeitsgruppen auf nationaler und EU-Ebene sowie als Berater in einem internationalen Zollprogramm zur Bekämpfung von Marken- und Produktpiraterie konnte er seine Sichtweise über die Unternehmensebene hinaus erweitern.

Klaus Michael Grigori
Prävention und Bekämpfung von Marken- und Produktpiraterie
Leitfaden für Analysen, Ermittlungen und Schutzstrategien

2014, 137 S., 240 Abb. in Farbe
Hardcover € 39,99 (D) | € 41,11 (A) | sFr 50,00 (CH)
ISBN 978-3-658-05458-8
Auch als eBook verfügbar

Bild: Coverabbildung des Fachbuchs Prävention und Bekämpfung von Marken- und Produktpiraterie von Springer Gabler | © Springer

Service für Journalisten

Journalisten erhalten auf Anfrage ein Rezensionsexemplar des Buchs Prävention und Bekämpfung von Marken- und Produktpiraterie von uns zugesandt. Darüber hinaus gibt es aber auch die Option, unsere Titel als eBook sofort über einen Online-Zugriff zu nutzen. Dazu müssen Sie sich lediglich einmalig registrieren.

Unser SpringerAlert für Buchrezensenten gibt Ihnen die Möglichkeit, regelmäßig zu unseren Neuerscheinungen informiert zu werden. Auch dafür müssen Sie sich einmalig anmelden und Ihr Interessensprofil eingeben.

Kontakt

Karen Ehrhardt | Springer | Corporate Communications

tel +49 611 7878 394 | karen.ehrhardt@springer.com

Google+