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Wenn Philosophie und Computer Science aufeinandertreffen

Springer Vieweg-Buch präsentiert Software als grundlegendes Prinzip alles Lebendigen und als Teil eines neuen Dreiweltenmodells | Buchpräsentation in Berlin am 18. Mai 2016

Wiesbaden, 03. Mai 2016

Book cover: WechselwirkungSoftware und Philosophie sind ein überraschendes Paar: Während Philosophie versucht, die Welt und den Menschen zu verstehen, baut Software alles in der Welt, was handelt, erklärt Walter Hehl. In seinem Buch Wechselwirkung, erschienen bei Springer Vieweg, nimmt er eine Verknüpfung von Software Engineering und Philosophie vor, aus der sich ein umfassendes, modernes Weltbild von Mensch, Natur und Technik ergibt.

„Die Bedeutung von Software reicht viel weiter als nur die bloße Manipulation formaler Symbole, wie vom Philosophen John Searle propagiert“, so der Autor. „Sie ist der Ausdruck von Tun und Handeln überhaupt: Software ist ein System von Anweisungen an eine zugehörige Hardware, etwas zu tun, was sonst nicht geschähe.“

Dieses Prinzip ist nicht auf Siliziumchips beschränkt: Ebenso wie die Hardware eines Computers folgen gentechnische oder neurologische Strukturen den Befehlen einer übergeordneten Einheit – dem Bewusstsein oder der Psyche, die somit informationstechnisch als die Betriebssysteme von Organismen definiert werden. „Lebende Individuen sind also funktionierende, komplexe Software-Systeme, die Evolution das größte Softwareentwicklungsprojekt“, sagt Hehl.

Doch wo ist die Verbindung zwischen Computer und Mensch? Wie funktioniert der Übergang vom toten Programm zum lebendigen System?

„Software darf nicht als mechanisches Prinzip, als Uhrwerk gesehen werden“, sagt Walter Hehl. „In komplexen, hierarchischen, wachsenden Systemen entstehen neue Funktionen, sogenannte Emergenzen. Es schleichen sich Fehler und Freiheitsgrade ein – das System wird lebendiger und intelligenter.“

Was bedeuten diese Erkenntnisse für uns Menschen? Wenn alles, was wir Menschen tun und lernen zu tun, in die Kategorie Software gehört und damit zumindest prinzipiell nach und nach vom Computer übernehmbar ist? Wo sind die Grenzen? Was passiert mit unserer lebenslangen Identität?

Als Antwort hierauf entwirft der Autor ein modernisiertes Weltverständnis, das die Brücke zwischen Naturwissenschaft und Philosophie schlägt und, nach Vorbild Karl Poppers, ein dreiteiliges Weltbild Materie – ‚Software‘ – Geist propagiert: das gemeinsame Verständnis alles irgendwie Lebendigen als Software – oder Poïesis.

Walter Hehl spricht über sein Buch im Rahmen einer Buchpräsentation am Mittwoch, 18. Mai 2016, um 19.00 in der Macromedia Hochschule, Campus Berlin. Mehr zur Veranstaltung finden Sie unter ‚Weitere Informationen.‘

Walter Hehl ist Physiker. Er war Entwicklungsingenieur im Bereich Software- und Systembereich, Professor für Softwaretechnologie an der TU Dresden und wissenschaftlicher Leiter des IBM Industry Labs Europe. Heute arbeitet er als Berater und Seminarleiter zur Zukunft und Geschichte der IT, zu Innovation und zu philosophischen Fragen aus Sicht des Physikers tätig. Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher und populärer Artikel und hat mit Wechselwirkung gerade sein viertes Buch veröffentlicht.

Walter Hehl
Wechselwirkung
Wie Prinzipien der Software die Philosophie verändern
2016, 311 S. 81 Abb. 48 Abb. in Farbe
Hardcover € 34,99 (D) | € 35,97 (A) | sFr 36.00 (CH)
ISBN 978-3-662-48113-4
Auch als eBook verfügbar

Bild: Coverabbildung des neuen Buchs Wechselwirkung von Springer Vieweg | © Springer

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