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Altern als Krankheit

Möglichkeiten und Perspektiven zur Verlängerung der Lebenszeit | Resümee zum heutigen Stand der Altersforschung

Heidelberg, 05. Mai 2015© Springer

Der Wunsch nach Unsterblichkeit ist so alt wie die Menschheit. Galt dieser Traum bis ins letzte Jahrhundert eher als unrealistisch, so arbeitet die Wissenschaft mittlerweile hart daran, Methoden zur Lebensverlängerung für die Menschen zu entwickeln. „Seit der Jahrtausendwende kommt die molekulargenetische Forschung insbesondere den Signalnetzwerken und genetischen Schaltern der Zellalterung in atemberaubendem Tempo auf die Spur“, so Welsch in dem neuen Sachbuch Leben ohne Tod?. Der Biologe Dr. Norbert Welsch liefert mit seiner Neuerscheinung bei Springer Spektrum einen leicht verständlichen Überblick über den aktuellen, aber sich auch rasant verändernden Forschungsstand. 

Welsch benennt Altern als Krankheit und beschreibt Alterskrankheiten. Er erklärt, was in unseren Organen, in unserem Gehirn, in den Knochen, in Haut und Haar vor sich geht, wenn wir altern. Nach spannenden Einblicken in die Molekularbiologie und die zellulären Abläufe bringt er die Leser auf den aktuellen Stand der Behandlungsansätze und medikamentösen Therapien. Das ‚Delayed Aging Syndrom‘ beispielsweise, wird durch eine genetische Mutation hervorgerufen. Aussichtsreiche Therapien sind etwa Hormon- oder Stammzelltherapien. Noch ist kein Medikament gegen die ‚Krankheit‘ Alter zugelassen, aber es wurden mehrere Stoffe entdeckt, die biochemische Prozesse bei Versuchstieren umsteuern und das Leben teilweise bedeutend verlängern.

In seinem letzten Kapitel über die persönlichen und sozialen Aspekten des Alterns formuliert Welsch Thesen zum Alterungsproblem. Dabei geht er auf die Frage ein: Was kann man heute schon tun? Neben herkömmlichen Empfehlungen zur gesunden Ernährung und Lebensführung erläutert er unter anderem die Bedeutung von Anti-Aging Produkten, oder die technische Unsterblichkeit, wie beispielsweise den Einsatz von Nanomaschinen.  

„Die Lebenserwartung eines Menschen ist von vielen Faktoren abhängig. Entscheidend ist etwa das Geschlecht, wo man lebt und welcher sozialen Schicht man angehört. Eigentlich altert der Mensch von Geburt an“, sagt Welsch. Auch die Lebensdauer von Tieren ist sehr unterschiedlich, obwohl deren Zellen einen ähnlichen Aufbau aufweisen. So hat die isländische Muschel Arctica islandica eine Lebenserwartung von ca. 500 Jahren, die am Boden von Gewässern lebenden Bauchhärlinge lediglich eine Lebensdauer von drei Tagen. Warum also altern manche Spezies innerhalb von wenigen Tagen und andere nur sehr langsam?

Mit Leben ohne Tod? fasst der Autor den aktuellen Stand der Alterungsforschung zusammen. Da das Gebiet eine enorme Dynamik hat, kommen laufend neue Ergebnisse hinzu: „Während dieses Buch entstand, musste es mehrfach an neueste Forschungsergebnisse angepasst werden“, so Welsch und fügt hinzu: „Da die Medizin rasante Fortschritte macht, kommt man nicht mehr umhin, sich mit den Möglichkeiten und Konsequenzen einer Verlängerung der individuellen Lebenszeit zu befassen.“

Norbert Welsch studierte Chemie und Biologie mit Schwerpunkt Mikrobiologie und Molekulargenetik. Er promovierte mit einem Thema über Visualisierung molekularer Wechselwirkungen an chromatographischen Trennphasen. Seit 1983 leitet er ein Unternehmen in Tübingen, das sich mit der Herstellung multimedialer und interaktiver Bildungsmedien befasst. Er ist Autor mehrerer sehr erfolgreicher naturwissenschaftlicher Sachbücher. Bei Springer sind die beiden Titel Farben und Materie erschienen.

Norbert Welsch
Leben ohne Tod?
Forscher besiegen das Altern
2015, 227 S.,41 Abb., 22 Abb. in Farbe
Softcover EUR 19,99 (D) | EUR 20,55 (A) | sFr 25.00 (CH)
ISBN 978-3-662-45263-9
Auch als eBook verfügbar

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